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© ICI Berlin 2015
Conference
Conatus und Lebensnot
Konzepte des Überlebens
January 15-17, 2015
Conatus und Lebensnot stehen für jene Bindekräfte des Lebens, die seit der Entstehung der Anthropologie regelmäßig zum Gegenstand philosophischer und psychologischer Theoriebildung wurden. Spinoza definierte Conatus als „das Bestreben, wonach jedes Ding in seinem Sein zu beharren strebt“. Als bewegende Bedingungen des Lebens stehen Conatus und sein von der Bedürftigkeit des Lebens ausgehendes Gegenkonzept der Lebensnot auch im Zentrum aktueller medienanthropologischer Diskussionen über das Verhältnis von Leben und Medien. Der Mensch ist mit der Konjunktur der Lebenswissenschaften mehr denn je zum Gegenstand der Wissenschaften und zum Produkt ihrer Techniken geworden. Und zwar als vielfach gespaltenes Lebens- und Überlebenswesen. Diese Verschiebung zeigt sich auch in der Hinwendung zu Affekttheorien, zu neuen Materialismen und zu spekulativen Philosophien. Hier erscheint der Mensch als empfindendes und affektives Wesen und nicht mehr primär als kognitives, kommunizierendes, symbolisierendes oder arbeitendes Wesen. Philosophische Ansätze der Immanenz orientieren sich an vitalistischen Konzepten des Rhythmus, der Bewegung, der Empfindung, der Intensität, an der Vorstellung einer lebendigen Materialität und am Wissen der Physik sowie der Bio- und Neurowissenschaften. Ging Michel Foucault noch davon aus, dass sich der Mensch als Wissensobjekt zusammen mit der Ordnung der modernen Episteme auflösen könnte, so ist die Verendlichung des Wissensobjektes Mensch bislang ausgeblieben.
Die internationale Tagung zielte auf eine medienanthropologische Betrachtung von Schlüsselbegriffen wie Conatus und Lebensnot und regte zu einer vertieften Diskussion und zu einem verstärkten interdisziplinären Austausch an.
Eine internationale Tagung des Instituts für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, der Mercator-Forschergruppe „Räume anthropologischen Wissens“ und des ICI Berlin
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Conatus und Lebensnot
Konzepte des Überlebens
January 15-17, 2015
Conatus und Lebensnot stehen für jene Bindekräfte des Lebens, die seit der Entstehung der Anthropologie regelmäßig zum Gegenstand philosophischer und psychologischer Theoriebildung wurden. Spinoza definierte Conatus als „das Bestreben, wonach jedes Ding in seinem Sein zu beharren strebt“. Als bewegende Bedingungen des Lebens stehen Conatus und sein von der Bedürftigkeit des Lebens ausgehendes Gegenkonzept der Lebensnot auch im Zentrum aktueller medienanthropologischer Diskussionen über das Verhältnis von Leben und Medien. Der Mensch ist mit der Konjunktur der Lebenswissenschaften mehr denn je zum Gegenstand der Wissenschaften und zum Produkt ihrer Techniken geworden. Und zwar als vielfach gespaltenes Lebens- und Überlebenswesen. Diese Verschiebung zeigt sich auch in der Hinwendung zu Affekttheorien, zu neuen Materialismen und zu spekulativen Philosophien. Hier erscheint der Mensch als empfindendes und affektives Wesen und nicht mehr primär als kognitives, kommunizierendes, symbolisierendes oder arbeitendes Wesen. Philosophische Ansätze der Immanenz orientieren sich an vitalistischen Konzepten des Rhythmus, der Bewegung, der Empfindung, der Intensität, an der Vorstellung einer lebendigen Materialität und am Wissen der Physik sowie der Bio- und Neurowissenschaften. Ging Michel Foucault noch davon aus, dass sich der Mensch als Wissensobjekt zusammen mit der Ordnung der modernen Episteme auflösen könnte, so ist die Verendlichung des Wissensobjektes Mensch bislang ausgeblieben.
Die internationale Tagung zielte auf eine medienanthropologische Betrachtung von Schlüsselbegriffen wie Conatus und Lebensnot und regte zu einer vertieften Diskussion und zu einem verstärkten interdisziplinären Austausch an.
Eine internationale Tagung des Instituts für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, der Mercator-Forschergruppe „Räume anthropologischen Wissens“ und des ICI Berlin
Konferenz: Conatus und Lebensnot nationality example | |
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Science & Technology | Upload TimePublished on 28 Jul 2015 |
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